Am 4.1 war es endlich so weit. Früh am morgen machten sich sieben SCSler auf den Weg zur Landesmeisterschaft 2024. Mit dabei waren Lars, Niklas, Mo, Alex, Martin, Leo und Levi. Die Spieler teilten sich wie folgt auf die einzelnen Turniere auf:

B-Open: Lars

A-Open: Niklas, Mo, Alex, Martin

Meisterturnier: Leo

Zuschauer/Fan: Levi

Und dann ging das Turnier auch schon los. Es wurde schnell klar, dass dieses Turnier nichts für schwache Nerven sein sollte. Denn in diesem Turnierformat werden stets zwei Runden pro Tag gespielt. Doch dies hielt uns nicht davon ab die Abende stets mit einem gemeinsamen Essen oder einer Kartenrunde abzuschließen. Doch kommen wir nun zum Schachlichen.

Anfangen tun wir hier im B-Open bei Lars. Dieser startete leider gar nicht gut ins Turnier. Nach drei Runden war klar: Jetzt müssen die Siege kommen. Und nun kommen diese auch. Sieg – Remis – Sieg. Nun können am letzten Tag noch die 50% geholt werden. Dazu kommt es jedoch leider nicht. Somit beendet Lars das Turnier leicht unter seiner Zahl.

Doch gucken wir doch nochmal in eine Partie von Lars:

Wir befinden uns in der 6. Runde und Lars konnte im Mittelspiel einen Bauern gewinnen, wodurch er im 31. Zug in dieser Stellung landet:

Und nun ging das Kneten los. Lars spielt ein fast fehlerfreies Endspiel, wodurch er im 55. Zug den Sack zu machen konnte.

Weiter geht es im A-Open bei Niklas. Auch Niklas konnte leider nicht seine gewohnte Stärke aufs Brett bringen, wodurch er leicht unter seiner Zahl spielte. Ein Remis gegen den Präsidenten war jedoch trotzdem drin.

 

Außerdem konnte Niklas diese sehr außergewöhnliche Partie gewinnen:

Nachdem Niklas relativ früh seinen Läufer für einen Angriff opferte befindet er sich in dieser Stellung:

Nun ist es für den Gegner an der Zeit sich um den Angriff von Niklas zu kümmern. Spielt der Gegner nun Dxg7 oder Kc2 sieht es ganz schlecht für Niklas aus. Denn dann scheitert der Mattangriff. Doch der Gegner patzt in Zeitnot. h7?? Das ist die Chance für Niklas. Die Stellung ist wieder ausgeglichen.

Wenig später patzt der Gegner erneut. Nun steht Niklas auf Gewinn! Doch anstatt mit b4+ die Partie zu entscheiden spielt Niklas xc4

 

Die Stellung ist wieder ausgeglichen. Doch der Gegner muss nun Td1 finden! und den Läufer zurück opfern. Doch der Gegner ist gierig und spielt Kxc4?? Nun folgt der Mattangriff. Dd5+ und in vier Zügen folgt das Matt! Sieg für Niklas.

Bleiben wir im A-Open und gucken uns Mos Turnier an. Dieser setzte sich vor dem Turnier die 50% Marke als Ziel. Diese konnte er auch erreichen. Nicht so schön ist hierbei jedoch gewesen, dass Mo gleich zwei Vereinsduelle spielen musste.

Gucken wir doch mal in eine von Mos Partien:

An dieser Stelle befinden sich kaum noch Figuren auf dem Brett. Betrachtet man die Stellung jedoch genauer, so fällt auf, dass die Figuren von Schwarz deutlich besser miteinander harmonieren. Außerdem ist der schwarze König deutlich sicherer als der Weiße. Der letzte Zug von Mo (Df1) unterschtreicht dies noch einmal deutlich.

Und langsam wird deutlich wie stark Mos Vorteil eigentlich ist. Der f-Bauer fliegt vom Brett und nach De4 von Weiß hat Mo nun dir Chance die Partie für sich zu entscheiden.

Es folgt Dg1+ Kh3 Dh1+ Kg4 und das Ende der Partie durch f5+!

 

Weiter geht es mit Alex. Auch er hat sich im A-Open das Ziel gesetzt die 50% Marke zu erreichen. Dieses Ziel konnte er sogar übertreffen. Am Ende reichte es für 4 Punkte.

Nun werfen wir auch einen Blick in eine Partie von Alex:

In der sechsten Runde wurde dieser von seinem Gegner in eine äußerst komplizierte Stellung gebracht. Denn sein Gegner opferte kurzer Hand einen Bauern.

Nun mussten genau Züge her, denn wenn Alex nun nicht aufpasst, kann die Partie ganz schnell zu Gunsten des Gegners kippen. Doch Alex nimmt sich die Zeit um genau diese Züge zu finden.

Die Qualität wird geopfert und die Dame dafür aus dem Spiel genommen. Nun muss Weiß lang rochieren um noch im Spiel zu bleiben. Doch Weiß bekommt Panik und frisst den Bauern auf h7. Nun kommt Schwarz ins Spiel. De6+ Kd1 Dg4+

Und plötzlich ist in der weißen Stellung alles durcheinander. Alex kann dies nutzen und in einen Sieg ummünzen.

 

Kommen wir nun zu Martin. Auch er nahm sich das Ziel 50% der Punkte im A-Open einzusammeln. Und wie lief das? Ziel deutlich übertroffen! Am Ende des Turniers hatte Martin 5 Punkte auf dem Konto und konnte somit sogar den Seniorenpreis des A-Opens mitnehmen.

Gucken wir uns auch hier eine Partie an:

Nach einem durchwachsen Mittelspiel befinden wir uns nun im 60. Zug. Martin mit Schwarz hat einen Bauern mehr und ist nun bereit zum Kneten.

Nach einigen Zügen erreicht Martin nun folgen Stellung:

Der Weiße König ist von jeglicher Aktivität abgeschnitten und die schwarzen Bauern sind gefährlich Nahe am Umwandlungsfeld. Ist das die Chance zum Sieg?

Ja das ist sie! Nur wenig später erreicht Martin folgende Stellung:

Die Umwandlung kann nicht mehr aufgehalten werden. Nach sage und schreibe 115 Zügen ist die Partie somit entschieden. Sieg für Martin!

 

Kommen wir nun noch zum Meisterturnier. In diesem durfte Leo dieses Jahr sein Glück versuchen. Ganz nach dem Motto „Dabei sein ist Alles“ war das Ziel eher bescheiden. Am Ende sollten keine 0 Punkte neben dem Namen stehen. Ziel? Erreicht!

Gucken wir uns doch gleich mal die Partie an, die relativ früh klar gemacht hat, dass das Ziel dieses Jahr erreicht werden sollte:

Nach einem äußerst kritischen Mittelspiel befand sich Leo in folgendem Endspiel:

Leo bekam an dieser Stelle ein Remisangebot. Jedoch kann in dieser Stellung eigentlich nur eine Seite auf Gewinn spielen. Und das ist Weiß. Es geht also weiter.

Nach einigen Zügen nahe der Zeitüberschreitung tauschte sich der e-Bauer für den h-Bauern. Außerdem lief der Weiße König zu den a- und b-Bauern. Wenn Weiß nun noch gewinnen möchte, dann muss er dies mit Hilfe der g- und h-Bauern tun.

Mit fortschreiten der Partie werden genau diese Bauern dann auch nach vorne geworfen. Doch die Situation sieht aussichtslos aus. Schwarz muss lediglich noch Tg7 spielen und kann dann die g- und h-Bauern einsammeln. Weiß nimmt in der Zeit den b-Bauern aus dem Spiel wodurch der a-Bauer laufen kann. Schlussendlich muss sich der Turm für den a-Bauern geben und die Partie geht Remis aus. Doch es ist immernoch eine Zeitnotschlacht! Schwarz spielt Txh5??

Ein verheerenden Fehler. Denn nun kann der g-Bauer laufen. Es folgt g7 und Tg5. Und nun?

g8D!

Es folgt Txg8 und nach Sh6+ fällt der Turm und somit auch die Partie. Denn der König kann den b-Bauern abräumen und plötzlich gewinnt der a-Bauer die Partie. Sieg!

 

Und das waren auch schon alle SCSler, die dieses Jahr bei der LEM teilgenommen haben.

Als Fazit lässt sich herausstellen, dass sechs Teilnehmer bei der LEM definitiv ein Erfolg für den SCS sind.

Außerdem lässt sich als noch viel größeren Erfolg herausstellen, dass alle SCSler unglaublich viel Spaß an der gemeinsamen Turnierfahrt hatten.

Auf ein Neues im nächsten Jahr!

 

SCSler und ihre Endplatzierung